Lifestyle-Inflation: Tipps für Berufseinsteiger:Innen


Lifestyle-Inflation: Tipps für Berufseinsteiger:Innen

"Endlich Geld aufm Konto!". Ich wette mit dir, das auch dir dieser Satz im Kopf herumgeschwirrt ist, als du das erste Gehalt ausgezahlt bekommen hast. 

Ich kenne das nur zu gut! Zwar arbeite ich schon seit ich 16 bin und habe immer wieder Gehalt auf mein Konto bekommen, aber das erste Gehalt nach meinem Studium war ein anderes Level! Schon nach Vertragsunterzeichnung dachte ich: "Jetzt bin ich reich!". Mein Gehalt war tatsächlich überdurchschnittlich aber nachdem ich den Wohnort gewechselt habe, war mir klar: Ich brauche das Geld allein um die Miete zu bezahlen und meine Fixkosten zu bedienen!

Vor Jobantritt dachte ich, ich kaufe mir auf jeden Fall eine Eigentumswohnung - ohne mir vorher die Immobilienpreise angesehen zu haben. Autsch. Das war ein Fehler! Denn jenseits der 3000€/m2 habe ich keine Wohnung gefunden. Ganz abgesehen davon, das ich froh war, überhaupt eine Wohnung zur Miete zu ergattern und nicht auf der Straße zu landen. Der Immobilienmarkt war angespannt. Ob zur Miete oder zum Kauf. Und das hat sich bis heute nicht geändert. 

Kurzum: Ich hatte gar keine andere Wahl, als in die Lifestyle-Inflations-Falle zu tappen. Was das ist und wie ich es heute anders machen würde, erfährst du in diesem Blog-Beitrag.

Definition: Lifestyle-Inflation

Lifestyle-Inflation (auch bekannt als Lebensstil-Inflation) beschreibt die Tendenz, mit steigenden Einkommen den Lebensstandard zu erhöhen und entsprechend mehr Geld für Konsumgüter und Dienstleistungen auszugeben. Anstatt den zusätzlichen Verdienst zu sparen oder zu investieren, wird dieser in teurere Wohnungen, Autos, Reisen oder Freizeitaktivitäten investiert.

Vorteile der Lifestyle-Inflation:

  1. Verbesserter Lebensstandard: Mehr Einkommen kann zu einem höheren Wohlstand führen, indem man sich mehr Komfort, bessere Produkte und Dienstleistungen sowie qualitativ hochwertigere Erlebnisse leisten kann.
  2. Motivation und Zufriedenheit: Wenn man für seine harte Arbeit belohnt wird, indem man sich selbst etwas gönnt, kann das Motivation und Zufriedenheit steigern. Dies kann auch zu einem gesteigerten Wohlbefinden führen.
  3. Sozialer Status: Ein erhöhter Lebensstil kann das soziale Ansehen verbessern. Menschen genießen oft Anerkennung, wenn sie sich neue Dinge leisten können oder in einem gehobeneren Umfeld leben.
  4. Förderung der Wirtschaft: Mehr Konsum kurbelt die Wirtschaft an. Durch den Kauf von Produkten und Dienstleistungen werden Arbeitsplätze geschaffen und die Wirtschaft wächst.

Nachteile der Lifestyle-Inflation:

  1. Schwierigkeiten beim Sparen: Wenn Ausgaben proportional zum Einkommen steigen, bleibt wenig übrig, um für die Zukunft zu sparen. Dies kann langfristige finanzielle Ziele wie den Ruhestand, Notfallfonds oder größere Investitionen gefährden.
  2. Abhängigkeit von einem hohen Einkommen: Mit einem gehobenen Lebensstil werden Menschen oft von einem bestimmten Einkommensniveau abhängig. Im Falle von Jobverlust, unerwarteten Ausgaben oder wirtschaftlichen Abschwüngen kann dies zu finanziellen Schwierigkeiten führen.
  3. Erhöhte finanzielle Belastung: Größere Anschaffungen und laufende höhere Kosten (Miete, Unterhalt von Luxusgütern, etc.) erhöhen den finanziellen Druck, insbesondere wenn das Einkommen nicht kontinuierlich steigt.
  4. Vermindertes finanzielles Wachstum: Anstatt Geld anzusparen und zu investieren, wird es für Konsum ausgegeben. Dadurch werden potenzielle Zinseszinseffekte und Vermögenszuwächse verpasst.


So entgehst du der Lifestyle-Inflation

Kurzer Disclaimer vorab: Ich bin total dafür, sich auch was zu gönnen! Aber es muss deswegen ja nicht gleich das ganze Gehalt für Klamotten, Auto & Dekoartikel aus dem Fenster geworfen werden. (By the way: Es ist statistisch bewiesen, das solche Einkäufe nur kurzfristig glücklich machen!😉 )

Lebensstandard NICHT proportional zum Einkommen erhöhen

Du kennst das wahrscheinlich: mit dem ersten Job nach dem Studium kommt die große Wohnung statt der Studentenbutze und schwupps sind 50% deines hart verdienten Geldes für die Miete draufgegangen. Dann kommen noch weitere Fixkosten wie Versicherungen, Strom & Internet dazu und essen musst du ja auch noch was...

Ich kann völlig verstehen, das du WG und Elternhaus den Rücken kehren willst! Versuche aber nicht mehr als 30% bis maximal 40% deines Einkommens für Wohnen auszugeben.

Für weitere Ausgaben wie Freizeit, Luxus oder Shopping solltest du dir ein Budget erstellen. Somit setzt du feste Grenzen UND sorgst für langfristig finanzielle Stabilität.

Übe bewussten Konsum!

Hinterfrage deine Käufe. Überleg` dir, ob die Ausgaben wirklich notwendig sind oder dir nur einen kurzfristigen Glücksrausch bescheren. Priorisiere lieber Erlebnisse und Erinnerungen, anstatt immer mehr materielle Güter anzuhäufen, die sowieso nur verstauben und Arbeit bedeuten!

Juhu! Eine Gehaltserhöhung!

Wenn du eine Gehaltserhöhung oder einen Bonus erhältst, erhöhe einen Teil dieser zusätzlichen Einnahmen in deinem Sparplan. Setze dir zum Beispiel das Ziel, mindestens 50% der Gehaltserhöhung zu sparen oder zu investieren.

So vermeidest du außerdem, das du deinen Lebensstandard nicht proportional zu deinem Einkommen erhöhst.

Vermeide unnötige Schulden!

Hör auf Konsumgüter auf Pump zu kaufen! Ja, dazu gehört auch dein Autoleasing! Mein Mantra lautet: "Ich kann mir nur das kaufen, was ich mir leisten kann." Und wenn mein Konto nicht mehr als 2000€ hergibt, dann kann ich mir eben nur den klapprigen, verrosteten Opel Corsa leisten. 🤷🏻‍♀️ Wichtig ist doch, das es mich von A nach B bringt und nicht, ob der Auspuff verchromt ist oder nicht.

Das gilt auch für Kaffeemaschinen, Fernseher, Computer, Handys usw.

Setze dir finanzielle Ziele!

Kurze Testfrage: Wieviel Geld gibst du monatlich an Fixkosten aus? 3,2,1.... ok, du kannst die Frage nicht ad hoc beantworten, richtig?

Wenn du klare kurzfristige, mittelfristige und langfristige finanzielle Ziele setzt (wie z.B. Kauf einer Immobilie zur Vermietung, Aufbau deines Notgroschens oder den Traumurlaub auf den Malediven) bleibst du motiviert, deinen Konsum einzuschränken und einen Teil deines Einkommens für später zu sparen.

Dafür ist es unbedingt notwendig, das du dir einen Überblick über deine Finanzen schaffst. Das kannst du mit Hilfe einer Excel-Tabelle oder einer Finanzapp tun. (Mein Favorit ist und bleibt Excel 😅) Weitere Tipps dazu findest du in diesem Blog-Beitrag!

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Lifestyle-Inflation = Hamsterrad

Summa summarum ist die Lifestyle-Inflation ein großes Hamsterrad. Je mehr Dinge du kaufst, je größer deine Wohnung und je höher deine Verbindlichkeiten sind, desto mehr koppelst du dich an dein Einkommen.

Es muss immer mehr Geld fließen, um deinen stetig steigenden Lebensstandard zu finanzieren und glaube mir, irgendwann wirst du feststellen, das du dein eigenes Hamsterrad erschaffen hast.

Deswegen ein wichtiger Tipp:

SETZE DEN FOKUS AUF LANGFRISTIG FINANZIELLE SICHERHEIT!

Je mehr du sparst & investierst, desto mehr Freiheit & Unabhängigkeit kannst du dir leisten. Stunden reduzieren, Sabbatical einlegen, Elternzeit verlängern usw.

Du hast es in der Hand! Wofür entscheidest du dich?

❤️ Alles Liebe, Conny